In Rayong bin ich dann positiv überrascht von meinem Hotelzimmer. Und negativ von der Lage in Thaifriendly. Die suchen alle einen Sponsor oder Boyfriend oder noch schlimmer, aber keinen Costumer. Eine tat sich dennoch auf, kam aber gar nicht aus Rayong, sondern aus Ban Chang. Das ist von Bangsaray aus etwa so um die Ecke wie Pattaya, aber was solls, lass ich die halt mit dem Bolt anliefern. Wir machen ein Date bei mir um 19:00 Uhr im Hotel aus.
Ich gehe derweil an den Strand, mache ein paar Sonnenuntergangsbilder und chille etwas in der Strandbar. Und wie ich da so sitze und mich nach dem Prinzip Badewanne langsam volllaufen lassen habe ich auf mein Date schon gar nicht mehr so richtig Bock und da trifft es sich, dass sie es von sich aus absagt, weil blabla und wir könnten ja morgen, klar, 14:00 Uhr bei mir ist notiert.
Auf dem Weg komme ich auch am OpenMind vorbei, das scheint etwas zu sein was man sich mal geben kann, wenn man so im Internet guckt. Aber so voll wie ich schon bin und dazu mit Shorts und Sandalen trau ich mich da nicht rein, das ist mir zu panne jetzt. Muss ein annermoal weiterverfolgt werden, manana es otro dia.
Was mach ich denn nun mal mit dem angebrochenen Abend? Etwas die Hauptstraße lang strolchen und gucken was es zu löten gibt. Tatsächlich gibt es die eine oder andere Bar, wo Damen mittleren Alters sitzen mit denen man ein Getränk zu sich nehmen kann. Barfine so um 500 Baht und short time im Hotel für 2000.
Dazu etliche Massagebuden mit VIP-Room, also Treppe hoch und extra Zimmer und passende Massageplätze. Ich wähle gezielt eine, die bei Google Maps schlecht bewertet wurde, weil das Personal gar nicht massieren kann und versucht dem Kunden spezielle Dienste anzubieten. Danke für den Hinweis, dem einen seine Massage ist dem anderen sein Rubbeldiekatz. Dort angekommen muss ich erst mal fragen, ob ich hier richtig bin, so ziemlich alle Schilder in Rayong sind nämlich in Nudelschrift. Und ich hab ja keine Katze dabei dir mir das vorlesen kann.
Ich bin richtig und Oil-Massage gibt’s nur im VIP-Room für 500 Baht treppauf. Das, was die Hotels hier billiger sind, ist der Service am Mann teurer. Ich werde wie bei Google versprochen schlecht massiert und mehr mit Öl gestreichelt, um dann nach dem Umdrehen eine Aufpreisliste wie auf der Oranienburger angeboten zu bekommen. 1000 Baht für Chackwau, 2000 für vollgummierten Fullservice.
Wir einigen uns dann auf solide Handarbeit für 500 wobei die Fachkraft ihr Arbeitskleidchen anbehalten darf. Ich erlaube mir frecherweise, mir zumindest einen haptischen Eindruck von dem was darunter ist zu geben, während sie die Finger im Öl hat und darauf bedacht ist die Aktion zielführend abzuschließen.
Rotlicht-technisch ist Rayong also keine Reise wert. Es gibt zwar noch die eine oder andere Bar, aber das Angebot ist nicht mit Pattaya vergleichbar. Eine Cambodia-Lady in einer Bar bekommt einen Drink von mir, 100 Baht für Ladydrink ist auch ein Schnapper heutzutage, optisch so die Beach-Road-Klasse. Short time geht für mich als long time für 2000 plus Barfine im Hotel, weil um Mitternacht sowieso die Bürgersteige hochgeklappt werden. Besoffen und abgemolken kann ich darauf zu diesem Zeitpunkt ohne weiteres verzichten.
Stattdessen gibt’s noch einen Absacker in dem offenen Restaurant neben dem Hotel und dann ab ins Bett. Ich bin es aber mittlerweile gewohnt so ein Nebengräusch bei mir auf der Matratze zu haben, und so wache ich von der Säuferleber pünktlich um 03:00 Uhr geweckt auf und denke mit so, die Drogistin aus der Bar hättste ruhig mitnehmen können.
Aber heute kommt ja noch jemand. So war zumindest der Plan, und dann kam wie immer in Thailand alles anders. Nach dem Frühstück, nettes Café um die Ecke, aber nicht so dolle, könnte Ich mal kurz zum ATM. Tatsächlich ist der von der Bangkok Bank mal locker 2 Kilometer weiter. Was an sich ok ist, andere Richtung, kann ich Fotos machen und hab Bewegung, tut mir gut.
Und wie ich da so die Straße langlaufe, kommt eine alte Thai-Lady auf dem Moped aus der Seitenstraße. Sie sieht mich und kann den Blick nicht von mir lassen. „Bai nai?“ – „Bai söö pakbung!“ – sie lacht, sie hat schön gemachte Zähne und hochgesteckte lange schwarze Haare, perfekt gestylt und die schlanke Figur gut gekleidet, gar nicht passend zu dem kleinen Moped, auffällige Goldkettchen um Hals und Handgelenke, aber eindeutig im deutschen Rentenalter. Hier gilt die alte Regel: Wenn eine Thai etwas alt aussieht, dann ist die schon wirklich etwas älter.
Sie sagt, ich erinnere sie an ihrem Mann, der war aus Holland und ist vor 10 Jahren verstorben. Könnte sein, meine friesischen Vorfahren kommen auch von dort. Ich soll auf dem Rückweg doch mal bei ihr reinschauen „ik kan lekker koffie zetten“, sie wohnt im Haus am Ende dieser Straße. Bedankt je well, das mache ich doch gern.
Als ich vom ATM zurück bin, suche ich die angegebene Hausnummer. Haus ist gut, das ist eine Villa, mit Garten und hohem Zaun drumrum, keine Klingel zu sehen. Und ein aufgemotzter Fortuner im Carport, bin ich hier richtig? Aber da steht auch das kleine Moped, also hinein und bemerkbar gemacht.
Sie kommt um die Ecke und winkt mich rein, hat das Outfit gegen ein luftiges kurzes Sommerkleid getauscht. Beim versprochenen Kaffee auf dem Sofa wird auch klar, was sie gern möchte und weil es wegen forget to switch on aircon ja so furchtbar heiß ist, müssen wir duschen gehen, ich streichle die frisch rasierte Katze mit Duschgel auf Betriebstemperatur. Logischerweise muss der Onkel danach in ihrem Schlafzimmer im holländischen Kolonialstil zeigen, was er am besten kann.
Den Termin am Nachmittag kann ich schon mal absagen. Wäre ich Single und knapp bei Kasse könnte ich mich vermutlich nun als Toyboy einer gut situierten Thai-Lady aushalten lassen. Bin ich zwar nicht, wir verbringen trotzdem einfach den Tag zusammen. Ich fahre sie auf ihrem Moped an den Strand, sie klammert sich wie ein Teenie an mich und drückt mir ihr gut gemachtes Gesäuge ins Kreuz. Abends essen wir im Restaurant, kitschig mit Sonnenuntergang am Strand, das Personal respektvoll Madame hier, Madame dort. Irgendwann gehts dann ins Hotel, wo ihr völlig peinlich ist, dass sie unter ekstatischem Geschrei die Laken nass spritzt.
Eigentlich könnte man es nach dem Hotelzimmerkaffee mit diesem ONS auf sich bewenden lassen. Aber dann war da noch der Plan mit der Insel. Ko Samet kann man von Rayong aus einfach mit der Fähre erreichen. Hatte ich mir so als Option auf den Plan geschrieben, hat auch keine besondere Eile. Aber ich glaube ich weiß nun, wen ich mir nun als Begleitung mit auf eben diesem Plan schreibe.
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