Schnapsdrossel

Bevor wir zu dem bunten Vögeln in Pattaya kommen, hake ich gerade noch meinen Hinflug ab. Ich hatte etwas reichlich Krempel zu transportieren, da ich meine Bude in Berlin langsam auflöse. Daher gabs erstmals ein Ticket von Qatar, bei denen 30 Kilo Aufgabegepäck dabei sind, für exakt 1001 Euro brachten die fliegenden Teppiche mich in das LOS und später hoffentlich auch wieder zurück.

Zwischenlandung in Doha, dem riesigen Flughafen von Habibi Hamad bei den Scheichs in der Wüste mit Anschluss ans Wasser, weil der geneigte Passagier dann mit Wassertaxi oder eigener Yacht weiterschippern kann. Personal scheint hier billiger als Beschilderung zu sein und statt über Fahrgastbrücke wird hier mit dem Bus übers weite Flugfeld zum Flieger gekarrt, der Sprit kostet offensichtlich nix. War der Zubringer noch proppevoll, war der Flieger nach Bangkok jetzt im August recht leer, interessant hier die 3-3-3-Bestuhlung in der B777.

Feuerstein bringt mich wie immer schnell und zuverlässig in mein Condo, wo die Überraschung bei Madame voll gelingt. Sie hat ihren Massage-Salon aufgelöst, weil er sich nicht rentiert, das chinesische Hotel gegenüber hat nun schon länger geschlossen und es ist ungewiss wann es jemals wieder öffnen wird. 

Das Inventar ist eingelagert und sie kann jederzeit mit einem neuen Laden starten, aber nun hat sie endlich in einem guten Salon mit ordentlicher Lage freiberuflich reichlich zu tun. Wobei das mit dem freiberuflich zwar meint, dass sie nur Geld bekommt wenn auch Kundschaft massiert werden möchte, aber trotzdem den Anweisungen einer Art Arbeitgeber zu folgen und einem Dienstplan zu halten hat. Ähnliche Konditionen kennt man bei uns nur von Lieferando.

Madame hat heute aber frei und im übrigen meine Bude mittlerweile völlig übernommen. Entsprechend werde ich als Gast von vorne bis hinten bedient und erst nachdem es draußen dunkel ist kommen wir auf die Idee dass es Zeit ist etwas zu essen. Im Songtheo die Buakhao lang, die Nutten langweilen sich in den Bars aber sind für die kommende Saison bereit, ich fühle wieder die Vibes des Seebads. Es geht zu Lenkee an der Klang, unsere beste Wahl für gutes und günstiges Thai-Food. Danach steht natürlich noch ein Pflichtbesuch in der Bamboo an der Walking an.

Die Schnapsdrossel hat genau wie der Schluckspecht nichts mit Vögeln zu tun, Drossel ist das alte Wort für Kehle und Schnaps kennt man auch heute noch. In der Bamboo Bar flatterte dann zur Live-Musik eine Dame meines Alters (wie so oft an diesem Habitat) von Tisch zu Tisch, der ich den Namen Miss Schnapsdrossel gegeben habe. 

Schließlich landete sie auch bei uns, stellte sich als Niki wie Lauda vor und nahm aus taktischen Gründen erstmal Kontakt zu Madame auf. Ich sehe meinen Namen als Tattoo oben auf ihrem Flügel und bevor sie davon flattert ordere ich noch eine Runde SanMig und meine Mädels unterhalten sich prächtig und gehen zur Thai-Musik ab.

Von Miss Billabong weiß ich, dass Freelancerinnen dazu neigen sich vor Dienstantritt schon einen zu zwitschern, damit das Balzverhalten und die anschließende Vögelei besser erträglich sind. Als ich dann kurze Zeit später unter Kontrolle von Madame die Zunge von Miss Schnapsdrossel im Hals habe, diagnostiziere ich an den unverkennbaren Fuselölen dass da nicht nur SanMig gedrosselt wurde. 

Es ist mein erster Abend im Seebad, Madame ist erstmal zufrieden, also machen wir unsere neue Bekanntschaft ready "to go", 1000 Baht sind hier für mein Empfinden fair und gut bezahlt. Der Rückweg zum Condo zu Fuß, dabei kann Schnapsdrossel erstmal wieder etwas klar im Kopf werden, empfindet das aber als Zumutung.

Erstmalig nehmen wir also ein Spielgefährtin mit in die eigene Bude und nun wissen wir auch warum wir das normalerweise nicht tun. Kaum drin fängt das Gezicke an, will rauchen, gibts hier nicht, will nicht zusammen duschen, von wegen, sie zu dass Du mitkommst, ist plötzlich mao, ja willste jetzt doch nicht und wieder gehen? 

Nachdem die Phase überwunden ist läufts dann auch, aber so richtig geil wird das nicht mehr. Insgesamt kann ich mich aber nicht beklagen, ich bekomme schon was ich mir vorgestellt hatte. Also der übliche Dreier, aber ohne Interaktion zwischen den beiden Damen, während ich die Schnapsdrossel im Doggy kräftig durchnehme und ihr den Arsch versohle liegt Madame daneben und rubbelt sich die Katze warm.

Bevor die Schnapsdrossel bei uns einpennt werfen wir sie mit dem vereinbarten Honorar raus, nein kein Tipp für Taxi, du kannst doch eh nix. Während sie sich allein vermutlich auf den Weg zur Bamboo macht, bringe ich mit Madame die Aktion erfolgreich ins Ziel. Das machen wir auch gerne wieder, aber nicht bei uns sondern in einem Short Time Hotel auf der Walking.

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