Es war wieder einer dieser Tage, wo die Katze zum Banglamung Hospital musste. Nichts Ernstes, einfach nur irgendwelche Untersuchungen. Kostet bummelige 30 Baht und ist so die staatliche Heilfürsorge für alle Thais, vergleichbar mit unserer gesetzlichen Krankenversicherung. Und genauso ist man auch dort Patient zweiter Klasse, wenn man nicht privat versichert ist und muss den ganzen Tag für jeden Besuch mit Wartezeit einplanen. Dazu an anderer Stelle mehr.
Ich fahre dann gerne mit und mache mir einen lauen Tag im Seebad. Hatte mir auch gerade eine neue Linse für die Nikons gekauft, 28 mm mit Blende 2.8, und wer sich nun fragt welcher Brennweite das an der Zfc entspricht die ich an dem Tag dabeihatte, die Antwort ist 42.
Man hat damit eine Naheinstellgrenze von 20 cm, ein Maß, dass den Herren hier bekannt vorkommen dürfte. Eignet sich damit hervorragend für Foodporn und andere Closeups.
Vom Krankenhaus im Norden von Pattaya gehe ich dann typischerweise über den Markt und ein paar Nebenstraßen zur Naklua Road und greife mir dort dann ein Songtheo um mich ins Erlebnisgebiet zu bringen. Auf dem Weg bieten sich immer ein paar Motive.
Da stand zum Beispiel ein Paar Highheels vor einer verlassenen Bar. Wie ich da gerade mit der Kamera drauf los wollte, kommt die Besitzerin derselben angeschlichen. Entweder war die völlig verpeilt oder stand unter irgendwelchen Drogen, ein Gespräch war mit ihr nicht hinzubekommen. Ihr einziges Interesse war mit mir einen Short Time in der Nähe, aber ohne die Schuhe und ohne Fotos. Nix wie weg.
Weiter zur Naklua Road, vorbei an Suppenküchen und Menschen, die im Müll wühlen, dort in einen Songtheo und darin sitzt schon jemand. Eine Frau in meinem Alter, das Outfit definiert das Label „billig“ neu: Plastiktüte statt Handtasche, Stretchkleid mit spanngurtartiger Unterwäsche die das Ganze in Form hält. Eine wahrnehmbare Fahne morgens um neun rundet den Eindruck ab.
Gemessen an einigen Frauen in Deutschland dieser Altersklasse immer noch einigermaßen attraktiv, für thailändische Verhältnisse schon echt Hardcore von der Beachroad. „Bai nai?“ – sie will nach Hause, wo ist das denn frage ich, und sie meint das will ich nicht wissen. Vielleicht, aber ich würds mir gerne angucken, wenn ich ein paar Fotos machen darf. Sie nickt und wir steigen irgendwo aus.
Zu Fuß geht es einen Pfad in den Busch, wilde Müllkippen überall. Unweit der Zivilisation, mit Blick auf der Sternehotels, an verlassenen Rohbauten ohne Türen und Fenster vorbei. Männer grillen auf einer improvisierten Feuerstelle vor dem Gebäude und mein Scout managed dass ich mal kurz ein paar Fotos machen kann. Doch das war noch nicht das, was sie ihr Zuhause nennt.
Dazu ging es noch etwas weiter in den Busch. Eine kleine Siedlung mit improvisierten Holzbaracken. Genauer gesagt, es sind Wellbleche auf einem gemischtem Ständerwerk. In der Mitte eine große Freiluftküche mit gemischten Töpfen, Pfannen, Kochwerkzeugen und Saucen. Schlafstellen mit bodennahen Matratzen gegen die der Sperrmüll in Neukölln noch richtig gut aussieht.
Ich nehme Platz am Küchentisch und lehne höflich ein Wasser ab. Neugierig kommen Nachbarn vorbei, um zu gucken wen die Buschlady da mitgebracht hat. Ich mache meine Fotos und instinktiv denke ich, dass ich hier nicht länger zubringen sollte.
Wenn man da so sitzt und alles sieht, das macht was mit einem. Was sind die Menschen im sozialistischen Deutschland doch verwöhnt und trotzdem unzufrieden. Die Frau hier meistert ihr Dasein so gut es geht. Man möchte helfen, aber das ist sinnlos. Es ist klar, wie sie ihr Geld verdient, und das wissen auch alle hier.
Sie bietet an für 500 Baht mit mir in einen Schuppen zu gehen, wo wir vielleicht unserer Fahrräder einstellen würden, das würde ihr helfen. Das machen wir anders, schlage ich vor, dabei im Hinterkopf, dass ich mit der Aktion auch gleich einen eleganten Abgang aus der Situation hinbekomme.
Du bekommst 1000 Baht und wir fahren mit dem Bolt zu einen Short Time Hotel mit Aircon und Dusche. Da mache ich ein paar Fotos von Dir, jaja ohne Gesicht, und wir sind im Geschäft. Da ist sie sofort dabei und ich denke nicht irgendwann wieder an diesen Ort zurückzukehren.
Ich wähle wieder das Full Love Inn, die haben da bunte Lichter und das sieht ganz gut aus. Dort angekommen will das Schätzchen plötzlich Vorkasse. Die neue Seuche an der Beach Road, die Zahlungsweise muss man da nun immer neben den gebotenen Leistungen gleich mit klarmachen.
Aber nicht mit mir. Wenn Du nicht willst, kriegst Geld fürs Taxi und kannst wieder in den Busch oder wo immer Du als nächstes zu tun hast. War wohl überzeugend, sie macht sich nackig. Kein Busch bei der Buschlady übrigens untenrum. Ein Bier hatte ich noch kommen lassen, ich nehme einen großen Schluck und reiche ihr die Pulle, nicht überraschend ext sie das in Rekordzeit.
Von der Fotografie ist sie genervt, aber da muss sie durch, lasse sie abschließend gucken, dass sie nicht erkennbar ist. Dann lasse ich sie blasen, das macht sie gut, zum Ficken besteht sie auf Gummi. Etwas anderes wäre für mich hier auch nicht in Frage gekommen. Wegen der Optik bleibt hier nur noch die stabile Seitenlage, aber von hinten ist die Frau noch gut. Kaum bin fertig, greift sie sich das Conti und rennt zum Klo und spült es doch tatsächlich runter.
Keine Ahnung was da jetzt soll, es gibt ja auch Mülleimer. Hatte mich seinerzeit beim Martin schon gefragt, wieso dort Schilder hängen dass man genau das nicht tun soll. Hat also offensichtlich seinen Grund.
Zu guter Letzt klaut sie sich noch den Inhalt des Papiertuchspenders und stopft ihn sie in ihre Plastiktüte. Ich gebe ihr 20 Baht für den Songtheo und schicke sie vor. Die Geschichte musste ich erstmal verarbeiten.
Später berichte ich Katze von der Story des Tages. Die ist ziemlich schockiert und der Haussegen hängt sogar etwas schief. Aber wir einigen uns darauf, dass ich mir besser normale Ladys aus einer Bar klarmache. Kein Problem, mein Bedarf an Expeditionen in den Busch ist gedeckt.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen