Spritze to go

Pfingstmontag ist in Thailand kein Feiertag, und überhaupt fragt Madame mich schon, wie viele Feiertage habt ihr eigentlich? Ich habs nicht gezählt, aber subjektiv haben die Thais auch nicht viel weniger. Wie auch immer: Ein guter Tag um mir beim Doc die zweite Spritze in den Arsch drücken zu lassen. In Deutschland würde man nun einen Termin machen, sich ins Wartezimmer setzen, irgendwann die Spritze bekommen.

Hier nehme ich mir ein Songtheo, lasse mich mittags zum Dr. Olivier nach Jomtien rollen und erkläre an der Rezeption dass ich vor 6 Wochen eine Nebido in die linke Arschbacke bekommen habe und nun auf die rechte zeigend eine weitere abholen soll. Kaum gesagt geht die Tür auf, zwei Krankenschwestern nehmen mich mit, die dann aus dem Schrank den bekannten Karton einem größeren Gebinde entnehmen, der Doc ist immer gut bevorratet. Hose runter und hinlegen, fast wie bei der Massage, rein damit, Hose rauf und raus, 8000 Baht, bitte, danke, tschüss.

Hat alles zusammen keine 5 Minuten gedauert, ein weiteres Songtheo bringt mich zu Madame, wo ich mir dann noch etwas den Hintern und andere Muskulatur mit Öl massieren lasse. Danach: Madame, Hunger? No just eat. Want cake? No can not. Ice cream? Grinst: Vanilla please. Also zum Seven, für orale Befriedigung der Madame sorgen. Der weitere Verlauf des Tages geht dann etwa so dass ich Madame ein paar Bath quasi als Barfine gebe und sie das operative Geschäft ihrer Tochter überlässt und ich mich mit ihr ins Condo verziehe.

Jetzt kann das natürlich passieren, dass ich in zwei Wochen wieder nach Berlin fliege und gar nicht mehr weiß wohin mit der ganzen Energie. Dafür gibts zum einen den Holmes Place, mein Fitness Club, den mir sowieso die Firma bezahlt. Und dann ja die schon erwähnten Vietnamösen und Kinopuffs wie Tina's Oase, wo auch finanziell minderbemittelte wie ich zu Pattaya-Preisen einen wegstecken können. 

Zu den asiatischen Aushilfsnutten in Berlin muss man wissen, dass hier fast regelmäßig kriminelle Strukturen dahinter stecken, ich will das nicht bewerten, aber zumindest erwähnen. Als Konsument ist man sicher Teil des Problems, kann zur Lösung aber auch nicht beitragen und Politik ist damit sowieso überfordert, die bekommen schon einfachere Aufgabenstellungen nicht gebacken.

Tatsächlich wurde ich aber schon von einem halben Dutzend Leser angesprochen wie das denn geht mit dem Fernost-Dosen. Die verstecken sich aus naheliegenden Gründen etwas. Und in meiner Zeit als Berlin für mich neu war wusste ich das auch nicht wie das mit den Fickbuden in der Platte läuft. 

Also zunächst einmal gibt es da so Telefonnummern, die man aber heute nicht mehr anruft, sondern mit dem Nuttenhandy eine Whatsapp schreibt und Interesse bekundet, nicht zu viel schreiben, verstehen die eh nicht. Dann kommt ein Textbaustein zurück, wenn man einen Termin angibt, gibts eine Adresse.

Das ist aber nicht die richtige Adresse in den meisten Fällen, von dort ruft man an und wird irgendwo aus dem Fenster abgecheckt, dann entweder telefonisch dirigiert oder von einer Kontaktperson abgeholt. Seltener bekommt man direkt die Adresse und sogar eine Zimmernummer und geht direkt hin. Preise gehen ab 50 Euro los, ohne Gummi oder anal wird für 10 Euro mehr angeboten bis aufgedrängt.

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