Just a story

Mit Madame haben wir einen gemeinsamen Begriff, den wir täglich strapazieren: Story. Das ist eine Referenz an einen alten Italo-Disco-Hit aus den 80ern von Mike Rogers, der mir dabei in den Ohren hängt. Er bezeichnet so die kleinen Erlebnisse die man den Tag über in Pattaya so hat. 

"It's just a story
And you know the story
Don't you
It's just a story
Can't you see"

In ihrem Fall beispielsweise, dass einer mit dem Moped vorbeikam, angehalten, sie angeguckt und ihr gesagt wie schön sie ist, dann weitergefahren ohne weiteres Gespräch. Oder in meinem Fall von Russinnen aus dem Lift die mit mir in den Gym gehen wollen. Oder alten Freundinnen die sich plötzlich im Line melden weil sie von uns geträumt haben und nun wissen wollen ob alles ok ist mit Madame und mir.

In die Kategorie "Story" fallen auch all die kleinen Short Time Eskapaden, über die Madame sich teilweise gut amüsieren kann. Gestern war mir mal wieder nach Short Time Hotel, und normal klappen Verabredungen auch ganz gut. Diesmal war es eine 22jährige, die Geld brauchte, weil ihre Sachen gepackt vor ihrer Tür standen, die Mietzahlung kommt immer so überraschend und statt gestern schon auf mein Angebot einzugehen sollte ich heute mit meinem üblichen Honorar ihr Problem lösen.

Also Full Love Inn, 1700 Uhr. Halbe Stunde vorher denn im Line: Geh mal vor und gib mir die Zimmernummer. Nö, machen wir nicht, wir treffen uns da und gehen zusammen rein, und Geld gibts nachher übrigens erst. Plötzlich dann irgendwie kein Interesse mehr und damit erledigt.

Meine beiden Alternativen die ich noch vorgesehen hatte waren für ein spontanes Date zu verpeilt und da kam nix zustande. War aber mal ganz interessant da etwas vor Ort zu beobachten, hätte noch passieren können dass ein Ladyboy mit mir gegangen wäre, aber sein Date erschien dann doch noch.

Also Plan B: Ein Gentlemansclub, in Deutschland würde man Puff dazu sagen. Das Queens oder Kings an der Third Road oder so mit den Mädels ohne Unterwäsche ist zwar gleich um die Ecke und eine sichere Bank, aber wer neues sehen will muss neue Wege gehen, aus dem Grunde fällt auch das Excite weg, hier liegt man auch immer gut. Aus ähnlichen Gründen ignorier ich auch mal die Puffs am Ende der Straße. Aber der M-Club war ja noch auf der Liste und auch nicht weit.

Es war das erstemal dass ich willig in einen Puff hier im Seebad gehe und ungefickt wieder raus. Aber der Reihe nach. Schon draußen werde ich etwas unangemessen begrüßt, aber ich ignoriere das mal und gehe rein. Drinnen: Dunkel. Aber eigentlich ganz gemütlich. Eine große Bar in der Mitte wie in einer Berliner Kiezkneipe, aber deutlich stylischer. Chang 65 Baht, LD 135, Room 400, das ist erstmal korrekt. Also Bier und gucken was passiert. Eine Dame kommt zu mir die aber ähh nicht so mein Typ ist und fragt direkt nach Drink. Ich winke erstmal ab, will noch gucken wer sich alles vorstellt.

Vielleicht stimmt mein Erwartungsmanagement hier nicht, ich kenne das so dass sich die Damen vorstellen wenn sie Bock drauf haben. Wenn nicht, mai pen rai. So erkläre ich es auch der Barfrau vom Dienst, die ich sogar zimmern würde, aber ja nun mal die Bar machen muss. Zimmern deswegen, weil es die einzige ist die mit mir Kontakt aufnimmt, trotz des Alters eine attratikve Person. Die anderen Damen sitzen auf der anderen Seite der Bar wie die Hühner auf der Stange.

Barfrau stimmt mir zu und winkt die Mädels ran. Es erscheint natürlich genau wieder die, der ich gerade einen Korb gegeben habe. Auf die Frage ob ich ihr nun einen Drink ausgebe, meine ich nur diplomatisch "you are not my type" und vielleicht könnten sich die anderen Mädels ja auch noch mal vorstellen. Da bekommt sie einen Ausraster, was mir einfällt, und meinen spontanen Gedanken an eine bipolare Störung behalte ich lieber für mich. Daher lieber check bin krap und tschüss.

Vor der Tür lauert sie mir mit der Mädels-Bande auf. "Dont touch me again, I am not your type, go away" schreit sie und die der restliche Hühnerhof scheint sich nicht mal besonders zu wundern. Ok, drei Möglichkeiten jetzt:

  1. Ich greif mir die Bardame und bitte sie ganz auf doof tun dass Missverständnis aus der Welt zu schaffen.
  2.  Ich mach mich kopfschüttelnd vom Acker und lass mich von Madame massieren.
  3. Alle Mädels auf einen Drink eingeladen, bis auf eben diese jene. Dann wäre dann aber eher so eine Aktion um recht zu behalten und nicht mein Ding, auch wegen des Eskalationspotentials.

Natürlich nehm ich Option 2, oder wie Madame sagt: "not play with your money, make people angry" - und ihre Erklärung für den Sachverhalt ist auch ganz einfach: 

Wahrscheinlich, nein vermutlich, achwas: möglicherweise, hat diese Dame schon gleich am Anfang signalisiert dass sie diesen Cubao gerne für sich in Anspruch nehmen möchte, die anderen Kolleginnen daraufhin dezent zurück geblieben sind, und dann spiele ich auch nicht wie gewünscht mit. Wenn dann die Drogen auch noch gerade alle sind, war das Erlebte eine völlig nachvollziehbare Reaktion.

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