Die neue Bleibe hier hab ich im Nachgang vielleicht etwas zu teuer gekauft, 2.8 Mio wollte der Verkäufer, meine Due Diligence ergab dass 2.2 Mio hier für knapp 60 qm angemessen wären, aber wir haben uns dann auf halben Weg getroffen. Vielleicht auch doch nicht zu teuer, denn es ist die beste Lage und drinnen hat der Schweizer alles fein herrichten lassen. Das ist kein Vergleich mit den anderen Einheiten hier in den insgesamt sechs Häusern, die rund um einen natürlichen See der Größe von geschätzt anderthalb Fußballplätzen angeordnet sind.
Neben einer Küche wie aus dem Maggi Kochstudio, das neue Refugium von Madame wo ich keinen Zutritt habe, eine Schlafzimmer-Einrichtung wie ich sie mir als alter Kineau nicht gegönnt hätte. Mit fetten TV an der Wand, Einbauschränken und Spiegeln überall so dass mir selbst auf dem edlen Lotterbett aus Kunstleder aus allen Richtungen zugucken kann.
Ich hatte mal eine französische Freundin die mir auch gern dabei zuschauen mochte, wie meine dicken Eier schaukeln wenn ich auf der Swingerclub-Matratze im Doggy-Style im Einsatz bin mit den „testicules comme un gros chien“ – jetzt wo ich es selbst sehen kann, ja, sieht gut aus.
Also doch kein ganz so schlechter Kauf. Letztlich ist das alles nur Geld, und kein Vergleich zu dem was man für Immobilien in Deutschland zahlt. Zumal in den 15 Jahren die die Wohnung schon auf dem Tacho hat keiner drin war, das sieht alles aus wie neu.
Viel wichtiger: Ich fühle mich hier pudelwohl, also mindestens Königspudel. Morgens kuschele ich mich an meine Siamkatze, die mittlerweile eine kleine dicke Katze geworden ist, ich erspar Euch die Details, dann gibt’s Kaffee gebracht und wir gehen planschen bei Vogelgezwitscher in einen der drei Pools rund um den See.
Danach am Computer ein paar Knöpfe drücken, bei Bedarf mit Aircondition, der Luxus muss sein. Der Schweizer hat zwei dicke Daikin-Kisten montieren lassen und ich habe den Service bestellt die mal überholen zu lassen. Die sagten zu Madame Katze die Dinger sind wie neu, nur der Kunststoff sieht von außen etwas vergilbt aus.
Auf dem örtlichen Markt kauft die Siamkatze günstig ein, für 1000 Baht kommt die mit drei dicken Einkaufstaschen wieder und macht den Kühlschrank voll. Anders als irgendwelche jungen Dinger aus Pattaya kann Madame natürlich kochen und macht das auch gern, und alles was ich da bekomme ist gesünder als die Kohlenhydrate meiner deutschen Single-Ernährung.
Wo Licht da auch Schatten: Der Vorbesitzer hatte an der Elektrik rumgemacht und plötzlich war der Strom weg. Dachte erst irgendein Trafo draußen durchgeknallt, Schlange reingekrochen oder so, kommt ja mal vor. Nee, da ist die Stromschiene unter den Sicherungen rausgefallen. So ein Pfuscher, der hat wohl die Schrauben mit dem Phasenprüfer festgedreht, das corpus delicti lag noch mit verdrehter Klinge im Schrank.
Nun könnte ich das zwar theoretisch selbst fixen, aber wir haben ja Haustechniker, und die müssen nicht mal bezahlt werden. Für gutes Trinkgeld haben die mir mal eben alles zur vollsten Zufriedenheit in Ordnung gebracht. Und dann auch gleich noch die verkalkten Wasserhähne und Absperrventile ausgewechselt.
Etwas ärgerlicher schon dass unter dem Klo das Abwasser rauslief und einige Fliesen explodiert sind. Das kennen die hier im Haus schon, Pfusch am Bau vor vielen Jahren, aber wenn sonst nichts ist. In Deutschland wäre das ärgerlich weil sowas schnell teuer wird, hier kennt der Haustechniker passende Handwerker die das innerhalb einer Woche für einen schmalen Taler komplett neu gemacht haben.
Wir waren so lange noch mal in Pattaya und sind und nun sicher dass wir da nicht wieder hinwollen. Statt dessen wohnt der Katzensohn da nun drin und muss mir keine Miete bezahlen aber dafür sorgen dass alles in Ordnung ist so dass man die Bude jederzeit verkaufen könnte wenn sie denn einer haben will. Mein Makler-Kumpel hat sie schon in seinem Portfolio.
Die Security macht ihren Job gut und auch die Hausverwaltung ist auf Zack. Negativ auf der Versammlung war das Thema mit ein paar Wohnungen die ihre Nebenkosten nicht zahlen und sich die Vollstreckung hinzieht, dazu einige Thais die ihre Wohnungen auf Raten gekauft haben und immer noch auf ihr Chanod warten. Aber das jetzt nicht so mein Problem.
Die Wohnung neben mir wird vermietet von Miss Hulahoop. Die hat ihren Namen daher, weil sie mit diesem Reifen aus dem letzten Jahrhundert morgens am See steht und die Hüften kreisen lässt. Wäre sie jünger wäre es filmreif, sie ist aber so alt wie meine Katze und dadurch siehts immerhin nur noch gut aus.
Trifft sie mich in Begleitung meiner Katze machen sie artig „miau“, zusammen, aber wenn sie mich alleine trifft, frisst sie mich mit den Augen förmlich auf und streichelt mir im Gespräch über die Unterarme. Ich kenne mich mit Frauen nicht so gut aus, aber ich denke erstens die wäre willig, und zweitens das lasse ich mal lieber. Viel wichtiger, ihre Wohnung neben mir wird monatsweise vermietet, und das ist praktisch für den einen oder anderen Besuch aus der Heimat. Wenn die denn nicht nur schnacken sondern wirklich mal rüberkommen würden.
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